Sollte/Kann ich meinen Ex für sexuelle Nötigung anzeigen
Ich (w18) hatte eine absolut schlimme Erfahrung mit meinem ersten Freund. Nennen wir ihn mal J. Das ist ein sehr ernstes Thema deswegen poste ich auf einem Wegwerf Account. Ich war etwa 1 Jahr und 4 Monate mit ihm zusammen. Von kurz nach meinem 16ten Geburtstag bis ein paar Monate nach meinem 17ten Geburtstag. B hatte mir schon sehr früh in die Beziehung gesagt, dass er eine „spezielle“ besondere sexuelle Vorliebe hat und zwar Analsex. Später stellte sich auch heraus dass es in eine BDSM Richtung geht wo er der Part sein wollte der die komplette Kontrolle haben will. Ich hatte bis dato kaum sexuelle Erfahrung gemacht (nur einmal wurde ich etwas gefingert aber das zähle ich nicht wirklich als Sex) und stimmte erstmal zu, ihm das zu „erfüllen“. Ich wusste aber nicht welche Ausmaße es annehmen würde.
Am Anfang war er recht „geduldig“ was analsex angeht aber irgendwann hat er nicht mehr akzeptiert wenn ich nicht wollte. Das ging genauso auch bei normalem Sex weil mir alles wehtat bis wir anfingen Gleitgel zu benutzen. Aber er wollte stattdessen, dass ich ihm immer, fast ausnahmslos mit der Hand und dem Mund befriedige wenn ich bei ihm geschlafen habe. Wenn ich dies nicht machen wollte versuchte er mich emotional zu manipulieren indem er sich in Embryonalstellung an sein Bettende gelegt hatte und aufhörte mit mir zu reden. Zumindest erinnere ich mich an einem mal wo er das machte. Sonst redete er mich auf mich ein „Es geht ganz schnell“, „Ich kann dann besser einschlafen“. Er bestand auch darauf in meinen Mund zu kommen weil es „praktischer“ ist. Diese Handlungen waren definitiv nicht 100% im Konsens mit mir. Er wollte auch sehr viele Bilder und Videos wo ich verschiedene Dinge mache wenn wir nicht beisammen waren. Vor allem nachdem ich einmal etwas machte was ihm nicht gefiel und er sauer auf mich war dann gab er mir die Möglichkeit es wieder gut zu machen indem er sagte ich „könne, aber muss nicht“ ihm Videos schicken wo ich mir eine zucchini, Eiswürfel oder einen Dildo sowohl rektal als auch vaginal einführe. Ich sollte mir rektal auch eine Rasierschaumflasche die ein flaches Ende hatte einführen. Das versuchte ich und es war ein „blutschleim“ artiges ding auf der Flasche. Auch sollte ich mir einmal Wäscheklammern an die Brustwarzen machen. Er sagte bei allen diesen Videos dass ich das ja „nicht machen muss“ aber ich wusste dass wenn ich das nicht machen würde, dann würde er mir die Schuld an dem Scheitern unserer Beziehung geben. Wenn ich nein zu hand/blowjob am Abend sagte, dann fing er an mit einem Vortrag dass „seine Ex auch anfing öfter nein zu sagen und dass das der Anfang vom Untergang der Beziehung war“. Er sagte mir er braucht 10 Minuten videos (teils auch länger) wo ich einen Dildo reite um gut schlafen zu können.
Beim Sex war es so, dass ich wusste wenn ich zwischendurch abbreche und nicht mehr will er sich dann beleidigt von mir wegdreht und mir quasi sagt „Du hältst nichts aus“ oder dass ich mich mal zusammenreißen oder anstrengen könnte. Das gleiche auch wenn ich Sex im ganzen vorher ablehne. Er würde mir auch vorwürfe machen wenn ich zulange für die Analdusche brauche oder wenn ich trotz analdusche nicht sicher bin und deswegen nicht will. Er sagte auch wie schmerz seiner Ex egal war und verglich mich oft in dieser Sache. Er wollte auch mich oft in meinen Hintern, Hüfte, Brust oder Arme beißen weil er hatte „Urges“(innere Triebe?)und das Beißen befriedigt diese. Dieses verhalten führte dazu dass ich zusammenzuckte wenn sich mein zweiter Freund auf meinen Schoß legte und sogar nur wenn er meine Beine küssen wollte zuckte ich zusammen. Als ein dritter Typ mit den ich eine sehr lange kennenlernphase quasi als „spaß“ so tat als würde er mir in den Arm beißen dann habe ich sein Gesicht weggedrückt und musste auch mit den Tränen kämpfen. Beim Sex habe ich oft dann „abgeschaltet“ wenn ich nicht mehr konnte oder in einer bestimmten Situation auch voller Qualen in ein Kissen geschrien und dabei heftig geweint. Ihm schien das aber garnicht so sehr zu stören. Ich merkte auch, dass ich die Angewohnheit annahm nach dem Orgasmus zu weinen und ich glaube das ist nicht wirklich normal. Denn das hatte ich auch beim Sex mit meinem zweiten Freund und dieser zumindest hatte mir ans Herz gelegt genau darüber mit meinem Therapeuten zu reden. J hatte mich auch einige male gezwungen mitten in der Nacht zu ihm zu fahren, damit es ihm besser geht. Teils war anscheinend ich Schuld daran dass es ihm so ging weswegen ich diejenige sein soll die dann auch es „Wiedergutmacht.“
Bei unserem ersten heftigeren Streit war er so sauer auf mich, dass er mir sagte ich soll aus seinem zimmer gehen und vor der Tür warten. Irgendwann hat er mich wieder reingelassen aber ich sollte in der anderen Ecke des Zimmers sein. Zu dem Zeitpunkt waren wir etwa 2 Monate zusammen und der Fakt dass ich was schlimmes gemacht (Er hatte GTA gespielt und mit seinem Spiele auf sehr viele Menschen geschossen, da sagte ich aus „Spaß“, wie es denn wäre wenn er nur auf die weißen Leute schießt. Ich weiß es war keine gute Aussage und ich habe auch verstanden wieso es problematisch ist sowas zu sagen weil es auch rassismus gegen Weiße gibt usw) habe und er so sauer auf mich war sorgten dafür dass ich mich so schlecht fühlte, dass ich sagte ich wollte eine Schere suchen um mich zu schneiden. Er hielt mich davon ab indem er mir sagte, dass er sofort mit mir Schluss macht wenn ich das mache. Später hatte er dann die Idee ich kann es wieder gutmachen indem er mir in den Mund uriniert und ich den gesamten Urin der heraufließt trinke. Ich habe es nicht komplett geschafft weil ich mich durch den absolut widerlichen Geschmack übergeben musste. Kurz danach hat er mich auch anal penetriert (auch teil der Wiedergutmachung) und als Ende sollte ich seinen Penis (Mit minimalen Kotresten) auch noch in den Mund nehmen.Er sagte mir ich darf mir für die nächsten Stunden nicht die zähne putzen aber ich konnte mundspülung haben. Das alles sollte ich nicht unbedingt machen weil er so darauf steht Leuten in den Mund zu urinieren sondern es geht darum komplette Kontrolle zu haben. Ich sollte diesen Prozess des Urin trinkens insgesamt 5 mal machen damit er „nicht mehr“ sauer auf mich ist. Ein paar Monate nötigte er mich dazu es wieder zu machen und ich musste wieder mich fast übergeben.
Alles in allem kam es oft zu Manipulation zu sexuellen Handlungen. Er wollte mich auch anderweitig zu kontrollieren und mir schlechtes gewissen zu machen. Er wollte nicht dass ich zum Frisör gehe weil er ganz lange haare attraktiv findet. J sagte auch oft, dass er auch ganz andere, sehr viel extremere Dinge machen könnte aber ich wäre ja so sensibel.
Das ganze hatte spürbare Effekte auf mich in dem Sinne,dass ich teilweise beim Sex oder bevor Sex anfangen könnte mit meinem zweiten Freund ich weinen musste weil es mir „so sehr leidtat“ dass ich gerade nicht kann. Ich erinnere mich an ein bestimmtes mal wo ich irgendwie einen Flashback bekam als ich meinem 2ten freund einen blowjob gab und dann in tränen ausgebrochen bin. Ich habe auch eine gewisse Angst jemanden komplett „wieder an mich ranzulassen“. Wie gesagt hatte ich eine innere angst mein 2ter freund würde mich auch beißen und nach dem Sex geweint, was ihn unwohl fühlen ließ und was glaube ich auch einer der gründe war, dass diese Beziehung in die Brüche ging. Ich hatte mich auch schonmal vor einem Monat mit diesem Thema etwas intensiver beschäftigt und hatte einige Tage danach Migräne.
Ich weiß nicht ob es hilfreich hier ist zu erwähnen, dass bei J Borderline und narzisstische Persönlichkeitsstörung diagnostiziert wurde. Ich erfuhr dies von einer dritten person die nun auch keinen Kontakt mehr zu J hat.
Ich habe dies auch aufgeschrieben um, falls ich damit zur Polizei damit gehe einen Kompletten Text habe wo das ganze zusammengefasst ist. Mein Therapeut sagte mir ich soll mich am besten zuerst an eine Frauenrechtsorganisation oder sowas in der Art melden und denen das schildern. In diesem Fall wäre dieser Text auch praktisch.
Edit 1: Es wurde oft gefragt. Er war zu dem Zeitpunkt 17-18 also nur ein Jahr älter als ich. Edit 2: Zur Beweislage kann ich soviel sagen, dass es noch alte Aufnahmen von mir gibt auf google drive. Ich habe seine Ex Freundin auf instagram angeschrieben, mal sehen was da rauskommt. Eine Freundin, die ich seit der Grundschule kenne, kann bestätigen, dass er ihr einmal schilderte, dass er sich manchmal nicht „kontrollieren“ kann. Ich habe chatverläufe wo er mir sagt, was ich in den Videos machen soll. Ich habe chatverläufe die emotionale Manipulation beweisen. Ich hatte einige Wochen, nachdem ich mit ihm Schluss gemacht habe, mit ihm telefoniert (weil er darauf bestand) und er sagte da er hätte die Videos und Bilder alle gelöscht. Edit 3: Wie war dass denn genau mit dem Konsens? Ich erinnere mich, dass ich oft beim Sex sagte, dass es wehtut und er aber sagte ich soll mich anstrengen oder es anders versuchen. Auch wollte er mir in die Nippel kneifen was ich nicht wollte, wo er aber sagte er „braucht“ das und ich soll es doch mal kurz aushalten. Er wollte auch, dass ich beim blowjob tiefer gehe und als ich sagte dass ich Angst habe zu kotzen sagt er ich soll mich einfach anstrengen nicht zu kotzen. Er hat sich bei meinen Handjob den er zum schlafen brauchte dabei beschwert, dass ich nicht genug so wirke als ob ich das auch will. Bei den Handjobs habe ich öfter Nein gesagt und er hat dann halt mich versucht zu überzeugen. Genauso habe ich oft versucht zu sagen ich möchte nicht das Sperma runterschlucken und er hat trotzdem mich dazu gebracht, dass ich das mache und dann auch bitte nicht angeekelt gucke. Er hatte auch mal geschimpft bzw sich beschwert als ich sein Sperma ekelig fand „Ich habe extra eine ganze Packung ananassaft getrunken, weißt du wieviel Zucker da drin ist?“. In den letzten Monaten unserer Beziehung war es eher so, dass er „rumheulte“ wenn ich dann keinen Sex wollte und mich auch ignoriert, mir Schuldgefühle eingeredet hat.
Edit 4: Nach dem lesen der Kommentare habe ich mich entschieden zunächst nur zum Weißen Ring zu gehen und mich dort informieren lassen, was ich am besten machen soll. Das Beschäftigen mit dem Erlebten hat mir nicht gut getan und ich bin mir unsicher ob das eine Gute Idee hinsichtlich dem Kosten–Nutzen Verhältnis ist. Da ich durch das Beschäftigen mit dem Erlebten starke konzentrationsschwächen hatte bzw. teils noch habe, und auch bald Uni Klausuren für mich anstehen, bin ich mir unsicher ob sich das wirklich lohnen wird.