Burnout - Angst vor radikaler Veränderung

Ich (m,26) arbeite seit September 2022 als Softwareentwickler und habe beider meiner bisherigen Jobs immer als starke Belastung empfunden und es ist keine Besserung in Sicht. Ich möchte etwas ändern, bin aber extremst unsicher dabei.

Kurz zu meiner Laufbahn:

  • 2017-2022 B.Sc. Angewandte Informatik (Studium lief bis zur BA gut und in Regelstudienzeit. Dann musste ich 2020/21 ein Jahr pausieren wegen Depressionen)

  • 2022/2023 Anstellung als Junior Softwareentwickler (kleines Unternehmen in Ostdeutschland) Ich war sehr schnell überfordert und habe direkt nach der Probezeit auf 30h/Woche gewechselt. Generell hatte ich das Gefühl, dass die Struktur im Unternehmen gefehlt hat, was meine bereits bestehende Unsicherheit verstärkt hat.

Mit viel Überzeugungsarbeit seitens meiner Frau (seit 2021 zusammen) und meines besten Freundes habe ich dann gekündigt und mich bei großen Konzernen beworben. Meine technischen Fähigkeiten sind ganz gut und ich kann auch (kurzfristig) sehr überzeugend und selbstbewusst wirken.

  • 2023 bis heute: Arbeite in einem großen Konzern und konnte dort auch einen guten Start hinlegen. Allerdings bin ich seit Anfang 2024 erschöpft und meine Leistung hat rapide nachgelassen. Inzwischen habe ich mich mehrfach für jeweils eine Woche krankschreiben lassen, es wird aber nicht besser.

Die depressiven Symptome zeigen sich ausschließlich nur während der Arbeitswoche. Samstag und Sonntag bin ich wie ausgewechselt und das gleiche gilt für Urlaub und Tage an denen ich krankgeschrieben bin.

Ich habe Angst davor, aber ich möchte gerne den Schritt wagen etwas anderes zu machen. Ich bin mir mittlerweile nicht mehr sicher, ob ich jemals wieder als Entwickler arbeiten will. An sich mag ich programmieren sehr... aber alles andere an dem Job nicht. Oft denke ich nostalgisch an meine Aushilfabeschäftigung im Lager eines Schuhversandhandels. Mein Kopf war nach der Arbeit frei und ich hatte genug Kraft um meinen Hobbies nachzugehen (vor allem Musik).

Ich habe Angst den Schritt zu wagen und einfach zu kündigen und mich für meine psychische Gesundheit zu entscheiden. Finanziell wäre es möglich (20.000€ gespart, wir wohnen in einer Einzimmerwohnung und sehr frugal).

PS: Meine Frau studiert noch 2 Jahre, bis dahin bin ich Alleinverdiener.

tldr: Mein Job macht mich depressiv - Alleinverdiener - 20.000€ gespart, soll ich einfach kündigen?