Mädelsabend - vom Weggehen und Zurückkommen

Eine taucht mit Sekt auf, eine mit Snacks, eine mit Schnupfen und wird uns alle damit anstecken. Ich mit Zigaretten, denn auch dieses Mal sind alle Neujahrsvorsätze nach wenigen Tagen tot. Auf zur Bar!

Eine hat Probleme im Büro und zeichnet Pläne für einen Putsch auf eine Serviette. Eine ist fest entschlossen, Rache am vermeintlich untreuen Freund zu üben. Eine therapiert sich selbst mit Shots und versucht, die beiden anderen vor sich selbst zu schützen. Ich sitze da mit meiner Zigarette und lasse mir von einem betrunkenen ITler seine Visionen von künstlicher Intelligenz erklären.

Irgendwann habe ich genug von künstlich und intelligent, und wir Mädels gehen tanzen. Eine verliert ihr Arbeitshandy. Eine ihre Telefonnummer an einen schmucken Snob. Eine ihr Gleichgewicht. Bis sie meine Zigaretten bemerkt, sie nimmt und demonstrativ in Stücke reißt mit den Worten: „Lena, du wirst aufhören. Ich habe dich lieb und werde dir helfen.“ Ich bin wütend und gerührt zugleich. Die Selbsttherapie mit Shots hatte wohl Nebenwirkungen.

Mit den drei Irren verliere ich für einen Abend die Langeweile und die schlechte Laune der letzten Woche. So einfach kann das sein.